Kerzen

Taschenlampen mit Atmosphäre

So weit ist es nicht hergeholt, wenn man behauptet, dass Taschenlampen auch die Nachfolger von Kerzen sind. Zumindest haben Taschenlampen in vielen Haushalten und auch in manchen Arbeitsbereichen Kerzen als Notfall-Licht ersetzt. Die heimelige Atmosphäre, die Kerzen versprühen, können Taschenlampen allerdings eher weniger nachbilden. Ausgenommen ist vielleicht der Bereich Camping & Co. Sind Rucksäcke & Reisetaschen ausgepackt und im Zelt verteilt, dann verbieten sich Kerzen von selbst. Die Gefahr eines Brandes ist einfach zu hoch. Hier liefern Taschenlampen einen brauchbaren und abenteuerlichen Ersatz, der wohl auch damit zusammenhängt, dass Taschenlampen eine klassische Grundausstattung von Detektiven sind. Hier gibt es dann aber wieder Verbindungen zur Kerze, die nicht nur früher gern als Begleitung für das Erzählen heimlicher und unheimlicher Geschichten diente. In Kirchenhäusern und zu anderen religiösen wie auch allgemein festlichen Anlässen sind Kerzen fast schon selbstverständlich. Hier wäre eine LED-Kerze auf jeden Fall fehl am Platz, es sei denn, ein besonderes Risiko muss vermieden werden. Das könnte beispielsweise auf Kindergeburtstagen empfehlenswert sein.

Die Winterdekoration

Alle Jahre wieder dekorieren Kerzen Weihnachtsbäume, Adventsgestecke und andere Wintertraditionen. Für viele Menschen gehören hier echte Kerzen einfach dazu und bei der Beleuchtung von Weihnachtsbäumen konkurrieren die Varianten „Spärliche Dekoration mit echten Kerzen“ und „Überfüllte Äste mit unendlich vielen LEDs“. Es muss aber nicht immer der Weihnachtsbaum sein. Auch die Kombination von LEDs am Baum und echten Kerzen auf dem Tischadventskranz ist sehr beliebt, weil sie das eine mit dem anderen verbindet: die Sicherheit am Weihnachtsbaum und der Duft am Adventskranz. Hier zeigt die Kerze einen Vorteil gegenüber fast allen anderen Lichterzeugern: Sie duftet angenehm und kann bei Bedarf noch angenehmer riechen. Dazu verwendet man Duft- oder Aromakerzen in fast unbegrenzten Varianten. Auf einen weihnachtlichen Duft muss man auf jeden Fall nicht mehr verzichten. Der Duft kann auch gezielt medizinischen Zwecken dienen. Damit sollten Firmenchefs allerdings nicht experimentieren und ihren Mitarbeitern Kerzen mit "anregendem Aroma" hinstellen. Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf dieselben Düfte. Manch einer bekommt von der Duftkerze Kopfschmerzen und andere werden befreit von dem Leiden.

Auf jeden Fall sollte immer dort, wo jenseits vom alltäglichen Programm Servietten & Tischdeko den feierlichen Rahmen für ein Diner gestalten, auch Kerzen ihren Platz haben. Ein hoher Verbrauch an Teelichtern wird häufig in Haushalten angezeigt, in denen traditionell der Tee noch mit dem Stövchen warmgehalten wird.

Heizen mit Kerzen

Natürlich ist die Kerze nicht nur eine Licht-, sondern auch eine Wärmequelle. Ob man mit ihr heizen kann, ist teilweise sehr umstritten. Der Großteil der Bevölkerung, die es gewohnt ist, per Knopfdruck Licht und Wärme zu regulieren, befasst sich überhaupt nicht mit dem Thema.

Die Heizenergie einer Kerze wird sehr unterschiedlich angegeben und bewertet. Häufig wird dem Durchschnittsmenschen eine "Heizleistung" von 100 Watt pro Stunde zugebilligt. Manche Kerzenliebhaber trauen dies auch ihren Produkten zu; andere legen die Messlatte für Teelichter bei 30 Watt an. Selbst wissenschaftliche Untersuchungen führen hier zum Teil nicht weiter. Eine Stahlplatte, die mit Strom versorgt wird (wie eine Herdplatte; vgl. dazu auch Stromversorgung und damit einen Topf erhitzt, genießt eine völlig andere Energieübertragung als ein Teelicht unter einer Teekanne. Wenn man die Abwärme bündeln kann und die Kerze nicht in eisiger Zugluft steht, so sind ihr mindestens 50 Watt zuzutrauen. Zwei Kerzen erzeugen also etwa so viel Abwärme wie ein Mensch im gleichen Raum.