Karteikarten

Ratgeber Karteikarten – die kompakte Lernhilfe

Vokabeln machen sich darauf gut, auch mathematische Formeln, geschichtliche Daten und viele weitere handschriftliche Informationen werden gerne auf ihnen festgehalten. Um sich Wissen anzueignen, sind Karteikarten ein wichtiges und praktisches Lernmedium, das auch im digitalen Zeitalter noch gefragt ist. Die freie Fläche auf den handlichen Karten bietet zudem Potenzial für viele weitere Nutzungen.

Was sind Karteikarten? Wofür wurden sie ursprünglich konzipiert und wozu verwendet man sie heute? In welchen Bereichen kommen sie zum Einsatz? Dieser Ratgeber beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Karteikarten und gibt anhand der verschiedenen Ausführungsmerkmale wichtige Hinweise, die Ihnen die Kaufentscheidung erleichtern. Sie erhalten zudem praktische Tipps, worauf bei der Arbeit mit der Karteikarten zu achten ist und wie Sie die passende Aufbewahrung für das Lernmittel im handlichen Format finden.

Was sind Karteikarten?

Rein formal handelt es sich bei einer Karteikarte um ein unbeschriebenes Blatt Papier beziehungsweise eine leere Karte aus Karton. Karteikarten haben dabei meist eine handlich-kompakte Größe, weisen nicht selten eine Lineatur auf, treten auch gerne in verschiedenen Farben auf – und lassen sich nach Belieben individuell beschriften.

Karteikarten sind bereits seit vielen Jahrzehnten im Einsatz: Früher wurden sie vor allem als Datenablage und Informationsspeicher im beruflichen Kontext genutzt. So enthielten die einzelnen Karten entweder hand- oder maschinengeschriebene Daten, wie Adressen, Termine oder Notizen über Kunden oder Patienten. Infolge der deutlich einfacheren, digitalen Datenerfassung hat dieses System in den meisten Büros heute aber ausgedient. Karteikarten sind aber nach wie vor gefragt: Dabei haben sie sich vor allem als Lernhilfe, als Handzettel für Präsentation sowie als Notizzettel bewährt.

Wofür lassen sich Karteikarten einsetzen?

Eine goldene Regel, wie man die freie Fläche auf den Karteikarten nutzt, gibt es natürlich nicht. Grundsätzlich lässt sich darauf nach Belieben schreiben, zeichnen, malen und kritzeln. Einige Einsatzbereiche und Verwendungszwecke eignen sich für die Karteikarten aber besonders gut. Das sind:

• Lernhilfe

Als Vorbereitung auf Tests, Klausuren und Prüfungen für den Unterricht, die Ausbildung oder das Studium sind die Karteikarten in der Schule und in der Universität beliebt. Grundsätzlich findet hier jeder Lernstoff in komprimierter Form und in Themenblöcken einen Platz. Zum Einsatz kommt die visuelle Lernhilfe zum Beispiel zum Lernen von Vokabeln, von Grammatikregeln, Geschichtsdaten oder mathematischen Formeln. Einmal aufgeschrieben und wiederholt angeschaut, bleiben die Informationen dann schnell im Gedächtnis haften.

Gleichzeitig ist es möglich, mit den Karteikarten eine ganze Lernsammlung anzulegen, auf die man bei Bedarf immer wieder zurückgreifen kann. Darauf einen Platz finden dann zum Beispiel Fachbegriffe und deren jeweilige Erklärung.

• Handzettel

Wer einen Vortrag, eine Rede oder eine Präsentation hält, der hat mit den Karteikarten perfekte Hand- beziehungsweise Spickzettel gefunden. Aufgrund ihres kompakten Formats liegen sie gut in der Hand und sind daher direkt „am Mann“ dabei. Als kleine Gedankenstütze schaut man zwischendurch einfach auf die Karteikarten, auf denen die wichtigen Informationen übersichtlich notiert wurden. Hilfsreich sind die Notizen auch dann, wenn Sie zwischendurch einmal den Faden verlieren und aus dem Konzept kommen.

• Mindmap

Karteikarten können Sie aber auch interaktiv für eine Präsentation, im Teammeeting oder das kreative Brainstorming nutzen. Spontane Ideen und Vorschläge sammelt man zunächst auf einzelnen Zetteln und bringt sie dann zum Beispiel an eine Pinnwand, ein Flipchart oder ein Whiteboard. Als praktisch erweisen sich die Karten, da sie sich jederzeit umsortieren und neu anordnen lassen. Natürlich ist eine Erweiterung jederzeit möglich.

• Notizzettel

Die Einkaufsliste für die Familie, die To-do-Liste für das Büro, die Abmessungen für das Möbelstück in der Werkstatt oder die schnellen Notizen während des Telefongesprächs – um Informationen aller Art zu notieren, sind Karteikarten sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich geeignet. Aufgrund ihrer geringen Größe finden sie zum Beispiel griffbereit auf dem Schreibtisch oder auf der Arbeitsplatte in der Küche einen Platz. Und da die Zettel eine gewisse Dicke mitbringen, gehen sie auch nicht so schnell unter oder werden gar achtlos weggeworfen. Gleichzeitig lässt sich die Karte (zum Beispiel für den Einkauf) überallhin mitnehmen.

• Ablage

Wenn auch seltener, werden Karteikarten auch heute noch als analoges Ablagesystem genutzt, zum Beispiel als Kunden- oder Patientendatei. Teilweise finden die Karteikarten hier unterstützend oder ergänzend zu digitalen Karteien Verwendung.

Wo können Karteikarten eingesetzt werden?

Karteikarten lassen sich vielseitig einsetzen. Man findet sie daher

• in Büros
• im privaten Haushalt in der Küche, im Arbeits- und Kinderzimmer
• in der Schule und Universität
• bei Veranstaltungen, Seminaren, Vorträgen und Workshops
• in Praxen, Verwaltungen und Kanzleien
• in Werk- und Produktionsstätten
• in Behörden und Verwaltungen

Welche verschiedenen Varianten sind bei Karteikarten erhältlich?

Liniert oder blanko? Weiß, rot oder grün? DIN A8 oder DIN A4? Dies sind nur einige Fragen, die man sich vor dem Kauf von Karteikarten stellen sollte. Denn auch wenn es sich auf den ersten Blick „nur“ um ein rechteckiges Stück Karton handelt, gibt es doch mehr Unterscheidungsmerkmale, als man zunächst vermuten mag. Man unterscheidet dabei im Hinblick auf folgende Kriterien:

• Format
• Farbe
• Grammatur
• Lineatur
• besondere Merkmale
• Material
• die Anzahl je Packung

Karteikarten erhalten Sie in verschiedenen Größen jeweils in den gängigen DIN-Formaten. Das Angebot variiert dabei zwischen den sehr kleinen DIN-A8-Karten (5,2 × 7,4 cm) und großen Karten im Format DIN A4 (21 × 29,7 cm). Mittelgroße Karteikarten haben die Größe A5, A6 und A7. Wer lediglich einzelne Stichworte notieren möchte, kommt mit kleineren Karten aus. Für ausführlichere Sachverhalte greift man dagegen lieber zu einem größeren Format.

Anders als Kopier- und Druckerpapier sind die Karteikarten nicht standardmäßig weiß, auch wenn sie natürlich auch farblos angeboten werden. Genauso häufig ist aber die farbige Variante vorzugsweise mit den Standardfarben Blau, Rot, Gelb und Grün. Teilweise enthalten die einzelnen Packungen einen Mix aus verschiedenfarbigen Karten. Für die einfache Beschriftung und die gute Sichtbarkeit der Tinte kommen die bunten Farben eher hell und pastellig daher.

Bei der Grammatur handelt es sich um das Papiergewicht, das in g/m² angegeben wird. Während übliches Druckerpapier eine Grammatur von 80 g/m² aufweist, sind die Karteikarten deutlich dicker und stabiler. Die Papiergewichte variieren zwischen 120 g/m² und 200 g/m². Besonders häufig ist die Grammatur 180 g/m².

Hinweis: Ab 150 g/m² ist bereits von Karton die Rede.

Brauchen Sie eine Orientierung, um möglichst sauber und ordentlich zu schreiben oder möchten Sie Ihrer Kreativität lieber freien Lauf lassen? Je nach Einsatz und persönlichem Bedarf stehen verschiedene Lineaturen wie folgt zur Verfügung:

• blanko
• liniert
• kariert
• mit Vordrucken (zum Beispiel Adressfeld)

Es gibt durchaus Abweichungen vom Standard: So haben einige Karteikarten zusätzlich ein Register mit einem kleinen Reiter im oberen Bereich der Karte. Dieser ist mit einem Buchstaben, einer Zahl oder einer Monatsangabe beschriftet, sie kann aber auch leer sein. Registerkarten sind in der Regel nicht für die Beschriftung gedacht, sondern sie dienen vielmehr als Leitregister für die Ablage der Standard-Karteikarten.

Papier ist natürlich das Material Nummer eins der Karteikarten. Teilweise handelt es sich um umweltfreundlicheres Recycling-Papier. Lediglich die Registerkarten werden mitunter aus Kunststoff (entweder PP oder PVC) hergestellt. Diese müssen schließlich nicht beschriftet werden. Kunststoff bietet den Vorteil, dass er deutlich stabiler und robuster als Papier ist – und daher auch langfristig Verwendung finden kann.

Es sind fast immer 100 Karteikarten, die sich in einer Packung befinden. Einzeln erhältlich sind die Karten dagegen nicht. Etwas anders sieht es bei den Karteikarten mit einer Registerfunktion aus. Hier sind es mit 12 bis 30 Stück regelhaft deutlich weniger Karten.

Welche Vorteile bieten Karteikarten?

Während immer mehr analoge Medien aus der Mode kommen, ist das bei Karteikarten nicht der Fall. Und das hat gute Gründe:

• Ein wesentlicher Pluspunkt der Karteikarten ist ihre unkomplizierte und einfache Handhabung. Mit jedem beliebigen Stift lassen sie sich ortsungebunden und flexibel beschriften und einsetzen. Alternativ ist es auch möglich, die Karten zu bedrucken.
• Um Informationen zu strukturieren, sind die Karten ideal. Aufgrund ihrer kompakten Größe machen sie es notwendig, Infos in kurze Absätze aufzuteilen. Sie sorgen damit für Kürze, Klarheit und Übersichtlichkeit. Informationen prägen sich so schneller ein und bleiben im Gedächtnis.
• Im Gegensatz zu einer losen Zettelwirtschaft ermöglichen Karteikarten eine wesentlich ordentlichere Ablage (zum Beispiel in Karteikästen). Der schnelle Zugriff auf einzelne Karten garantiert gleichzeitig eine flexible Organisation.
• Die freie Fläche auf den Karteikarten bieten alle Möglichkeiten für eine individuelle Beschriftung und Gestaltung.
• Die Einsatzbereiche für Karteikarten sind vielfältig: Als Lernhilfe, zur Organisation und für Präsentationen sind sie auch heute noch das Medium der Wahl im Büro, in der Schule und im privaten Bereich.
• Karteikarten sind für unterschiedliche Bedarfe in diversen Ausführungen und Varianten erhältlich und insgesamt ein kostengünstiges Produkt.

Welche Tipps gibt es für das Lernen mit Karteikarten?

Grundsätzlich sind der Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, wie Sie die Karten verwenden, um effektiv zu lernen. Welche Methode erfolgversprechend ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie dem Lernstoff und der individuellen Art des Lernens ab. Zur Inspiration haben wir einige Tipps zusammengestellt, wie das Lernen mit den Karteikarten gelingt:

• An den Spruch „In der Kürze liegt die Würze“ sollten Sie sich bei den Karteikarten unbedingt halten. Das kompakte Format macht es dabei ohnehin einfacher, sich möglichst kurzzufassen. Schreiben Sie lediglich die relevanten Informationen auf und lassen Sie unnötige Details weg. So fällt es leichter, den Fokus beim Lernen auf das Wesentliche zu lenken.
• Gibt es verschiedene Themenblöcke oder Kategorien, dann sorgt eine Sortierung mit verschiedenfarbigen Karteikarten für eine bessere Übersicht: So stehen auf den roten Karten beispielsweise Contra- und auf grünen Karten Pro-Argumente zu einem Thema. Beim Vokabeln Lernen sind die Verben auf den blauen Zetteln, die Adjektive auf den grünen und die Nomen auf den roten zu finden.
• Während auf der Vorderseite „Perhaps“ steht, verbirgt sich auf der Rückseite ein „Vielleicht“. Ganz gleich, ob die Vokabeln in Englisch, Französisch oder Spanisch gepaukt werden müssen, ermöglicht dieses System ein flexibles Lernen in beide Richtungen. Mit einem Handgriff haben Sie direkt die Lösung parat. Alternativ formulieren Sie auf der einen Seite eine Frage und finden auf der anderen die Antwort.
• Farbige Markierungen und Symbole sorgen für zusätzliche Struktur und unterstützen zudem den Wiedererkennungswert. Auch Diagramme und Tabellen sind als Gedächtnisstütze sehr hilfreich.
• Als vorteilhaft erweist sich die Verwendung von Stiften, deren Schrift gut und klar lesbar ist und die bestenfalls nicht verschmiert. Kugelschreiber, Filzstifte und Tintenroller sind hier gut geeignet.
• Beschriften Sie die Karten ausnahmslos immer selbst. Denn schließlich beginnt der Lernprozess bereits beim Notieren der wichtigsten Informationen.
• Sollen Informationen auswendig gelernt werden, dann kommen Sie um Wiederholungen nicht herum. Lesen Sie sich die Stichpunkte oder Sätze zunächst mehrfach von der Karteikarte laut vor. Im Anschluss geben Sie das Gelernte aus dem Kopf wieder, während die Karte umgedreht ist. Stimmt alles, ist die nächste Karte dran. Das Procedere sollten Sie bestenfalls zwei- bis dreimal wiederholen – so können die Informationen ins Langzeitgedächtnis wandern.

Wie bewahre ich Karteikarten auf? Das passende Ordnungssystem finden

Da eine Karteikarte bekanntlich nicht alleine kommt, bietet es sich an, alle gesammelt unterzubringen. Wer sich etwas mehr System und Stil als die Ablage im Schuhkarton wünscht, findet mit einem Karteikasten das perfekte Pendant zu den Karteikarten. Das Ablagesystem scheint nicht nur wie für die kleinen Karten gemacht, es ist es sogar. Stehend finden die Karten aus dem festen Papier darin einen Platz. Ganz individuell können Sie hier dann eine eigene Sammlung erstellen. Ein meist bereits enthaltenes Register mit Buchstaben- oder Zahlenreitern sorgt dafür, dass Sie stets den Überblick behalten.

Alternativ werden die Karten zum Beispiel in einem Ordner abgelegt. Wer die Karten nicht lochen möchte (abhängig von ihrer Größe ist das auch gar nicht immer möglich), der steckt sie in Prospekthüllen. Auch Eckspannermappen oder Fächermappen bieten den Karteikarten bei Bedarf einen Ablageplatz.