Kreide

Wie die Turner

Tafelkreide wird heute kaum noch aus Kreidegestein gewonnen. Die französische Champagnerkreide wäre allenfalls noch aufzulisten. Sie besteht aus Kreidegestein, das sich wiederum als chemisch sehr reines Calciumcarbonat (Kalk, CaCO3) darstellt. Überwiegend wird dagegen Kreide aus Gips Calciumsulfat, also Gips, bzw. für Tafelkreide auch aus Magnesium(oxid) hergestellt, das beispielsweise Turner und Kletterer nutzen. Staubfreie Kreide soll den beim trockenen Abwischen der Kreide von der Tafel entstehenden Staub vermeiden. Gelegentlich kommt es dabei zu allergischen Reaktionen und Problemen der Atemwege. Kreide gibt es in praktisch ebenso vielen Farben wie andere Schreibgeräte. Dass man Kreide nicht nur an der Tafel benutzt(e), sondern auch darin wohnen oder seine Büromöbel stellen kann, mag zunächst verwirren, verweist aber auf die universelle Nutzung des weichen Natursteins. Kreide bzw. Kalk wurde und/oder wird auch als (Wand-) Farbe, Dünger, Futterzusatz und für den Straßenbau (Asphaltherstellung) verwendet. Kreidemarker, Kreidetafel und auch Künstlerkreide belegen, wie vielfältig heute Kreide im professionellen Bereich genutzt wird. Allein die Künstlerkreiden präsentieren sich vielfältig:

• Ölpastellkreide
• Graphitkreide
• Ölkreide
• Pastellkreide

Meist liegen diese künstlerischen Kreiden sowohl als lose Kreide (wie die Schulkreide) als auch als Kreidestift vor.
Weitere Bereiche der Nutzung von Kreide sind etwa die Billardkreide, die Flüssigkreide, die Signierkreide und die Schlagschnurkreide sowie die Specksteinkreide. So unterschiedlich diese Kreiden zum Teil auch hergestellt werden, so ähnlich sind ihre entscheidenden Eigenschaften. Kreide wird im Sport zum Beispiel gegen schwitzende Hände genutzt und erhöht somit die Griffigkeit der Haut am Sportgerät. Die Billardkreide wird genutzt, damit der Queue bzw. dessen Spitze, das Leder (Pomeranze) an der Ferrule, optimiert wird und oft auch, um den Spieler zu entspannen.
Ein weiterer Aspekt ist die Nutzung von Kreide als Schreibwerkzeug, das auf vielen Untergründen gut sichtbar ist. Ein typisches Beispiel ist der Baubereich. Im Hochbau, also das Bauen von Häusern zum Beispiel, kann man mit Kreide auf Stein und Putz schreiben. Die Farbe ist gut sichtbar und kann auch wieder entfernt werden.

Knete

Neben Kreide wird auch Knete in diversen Bereichen eingesetzt. Vorrangig sind hier kreative Aktivitäten gemeint. Knete (eigentlich Knetmasse oder Plastilin) eignet sich zum Formen und Gestalten. Der Vorteil liegt in der einfachen Handhabung und dem geringen Aufwand. Daher ist Knete kinderfreundlich und erleichtert den Einstieg in das kreative Arbeiten. Nicht nur mit Kreide kann eine Präsentation gestaltet werden (vgl. Tafeln & Flipchart), auch Knete kann gelegentlich helfen, Objekte als Modell darzustellen. Die Dauerplastizität der Knete sorgt dafür, dass sie immer wieder für neue Objekte verwendet werden kann. Als Claymation hat es die Knete sogar in die Filmwelt geschafft.

Knete als Frühförderung und pädagogische Hilfe

Der pädagogische Wert der Knete ist seit langem bekannt. Schon sehr früh im Leben des Kindes, etwa ab dem Alter von 2 Jahren, geht es um die Entwicklung sensorischer Fähigkeiten. Sie stellen eine Art Basisprogramm der Kreativität dar. Die Kreativität wird angeregt durch die Lernprozesse im Gehirn beim Umgang mit Knete. Ähnlich wie beim Laufenlernen sind auch für das Erlernen von Sprache oder Lesen und Schreiben Vorstufen notwendig. Ein Kind, das nicht genügend gekrabbelt und gestanden hat, lernt vielleicht früher laufen, entwickelt aber die Gliedmaßen nicht so umfassend. Dass man mit Knete, die ja die Sensorik anspricht, Sprachstörungen und Motorikstörungen therapieren kann, zeigt, dass hier ebenfalls Vorstufen stabilisiert werden.
Bei Erwachsenen dient Knete nicht etwa nur zum Abbau von Stress am Computermonitor, sondern auch zur Lockerung der Handmuskulatur. Knete für kreative Prozesse unterscheidet sich letztlich wenig von Knete für physiotherapeutische Maßnahmen.