Warnschutzhosen

Warnschutzhosen – damit die Beine leuchten

Wenn die Dämmerung einsetzt, es dabei noch in Strömen regnet und auf der Straße reger Verkehr herrscht, dann kann die Arbeit auf der Straßenbaustelle ganz schön unangenehm – und vor allem gefährlich – werden. Um jederzeit für andere sichtbar zu sein, ist entsprechende Arbeitskleidung mit einer Warnschutzfunktion für alle Menschen, die in bestimmten Berufen draußen und/oder bei Dunkelheit arbeiten, sehr wichtig. Zur Ausrüstung gehört nicht nur eine leuchtende und reflektierende Jacke oder Weste, sondern auch immer eine Warnschutzhose.

Was sind Warnschutzhosen?

Eine Warnschutzhose ist eine spezielle Arbeitskleidung, die für eine erhöhte Sichtbarkeit sowohl bei Tag als auch bei Nacht sorgt und daher als Sicherheits- und Gesundheitsschutz getragen wird. Zu dieser Sichtbarkeit tragen bei:

• fluoreszierende Materialien in den Farben Rot, Gelb oder Orange. Diese weisen einen hohen farblichen Kontrast bei Tageslicht auf, sodass sie anderen Menschen besonders ins Auge fallen.
• reflektierende Materialien in Form von Reflexstreifen, bei denen auftreffendes Licht zurückgeworfen und dann vor allem bei Dunkelheit als grell leuchtend wahrgenommen wird.

Jetzt sind sie wichtig: In diesen Berufen sind Warnschutzhosen wichtig

Getragen werden sollten die Warnschutzhosen überall dort, wo eine gute Sichtbarkeit unbedingt notwendig ist, um Gefahren und damit Unfälle zu vermeiden. Wichtig sind sie vor allem für Personen, die im öffentlichen Straßenraum beziehungsweise in der Nähe von Fahrzeugen arbeiten, zum Beispiel auf Baustellen, bei Rettungseinsätzen oder bei der Regelung des Verkehrs. Grundsätzlich gilt: Je höher die Verkehrsbelastung, je schneller und größer die Fahrzeuge und je schlechter die Sichtverhältnisse, umso wichtiger ist eine sogenannte hochsichtbare Hi-Vis-Schutzkleidung unter anderem auch mit entsprechenden Hosen.

Normgerecht: Diese Schutzklassen der Warnschutzhosen gibt es

Wer sich mit dem Thema Warnschutzhosen beschäftigt, wird unweigerlich auf die Norm EN ISO 20471 (früher EN 471) als international anerkannter Standard für sichere Arbeitskleidung aufmerksam werden. Mit drei Schutzklassen wird bei dieser Zertifizierung die jeweilige Warnwirkung beziehungsweise Sichtbarkeit der Warnschutzhosen vorgegeben. Zu unterscheiden ist bei diesen Klassen im Hinblick auf die Flächenanteile der fluoreszierenden und reflektierenden Materialien wie folgt:

• Klasse 1: Bei dieser Klasse mit der geringsten Schutzwirkung haben die Arbeitshosen meist nur an den Waden fluoreszierendes Material (mindestens 0,14 m²) sowie Reflexstreifen (mindestens 0,1 m²). Im Straßenverkehr ist diese Warnschutzhose nur bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h und in Kombination mit anderer Schutzkleidung zugelassen.
• Klasse 2: Bei dieser Klasse nimmt das Reflexmaterial eine Fläche von mindestens 0,13 m² ein. Der Anteil des leuchtenden Oberstoffs beträgt dagegen wenigstens 0,5 m².
• Klasse 3: Die höchste Sicherheit bieten Warnschutzhosen der Schutzklasse 3. Diese ist bei Arbeiten im Straßenbau und bei hohen Verkehrsbelastungen mit Geschwindigkeiten über 60 km/h notwendig. Die Anforderungen: Reflexmaterial mindestens 0,2 m² und fluoreszierendes Material 0,8 m².

Um eine geringe Schutzklasse zu erhöhen, ist es beispielsweise möglich, eine Warnschutzhose der Klasse 1 mit einer Warnschutzjacke oder einer Warnweste der Klasse 2 zu einer 3er-Schutzklasse zu kombinieren. Welche Warnschutzklasse getragen werden sollte, gibt die Tätigkeit vor beziehungsweise entscheidet der Arbeitgeber.

Damit die Anforderungen des DIN-Standards erfüllt werden, muss das Material neben Leuchtkraft und Reflexion zudem in puncto Reißfestigkeit, Stärke und Schweißechtheit überzeugen.

Kurz oder lang? Diese Varianten gibt es bei den Warnschutzhosen

Die Warnschutzhosen gibt es in diversen Ausführungen. Unterschieden wird zwischen:

• der Form: Erhältlich sind die Arbeitshosen als Bundhosen, als Latzhosen oder auch als Shorts.
• der Größe: Die Workwear-Hosen werden in den gängigen Kleidergrößen sowohl für Damen als auch Herren (in der Regel als Unisex-Modell) angeboten. Wird noch eine Hose darunter getragen, ist dies bei der Größenwahl zu berücksichtigen.
• das Material: Die Warnschutzhosen sind meist aus (atmungsaktivem) Polyester, teilweise haben sie auch einen Baumwollanteil.
• die Farben: Die leuchtenden Farben der Hosen sind entweder rot, gelb oder orange. Welche Farbe optimal ist, hängt vom jeweiligen Einsatzbereich ab.
• die Taschen: Eine Warnschutz-Bundhose hat häufig zusätzlich zu den Gesäßtaschen auch noch Taschen an den Ober-, teilweise auch Unterschenkeln. Darüber hinaus verfügt eine Warnschutz-Latzhose auch über eine Brusttasche zum praktischen Verstauen von Gegenständen.

Noch besserer Schutz: Warnschutzhosen mit zusätzlichen Funktionen

Warnschutzhosen sind häufig nicht nur fluoreszierend und reflektierend, sondern können auch weitere Schutzfunktionen haben. Möglichen Schutz bieten Arbeitshosen abhängig vom Modell zum Beispiel:

• bei Niederschlag, Nebel sowie Bodenfeuchtigkeit als Regenhosen (gemäß EN 343)
• bei Hitze und offenen Flammen (EN ISO 11612)
• bei Kälte und Frost bis zu minus 5 Grad Celsius(EN 14058)
• gegen flüssige Chemikalien (EN 13034)
• beim Schweißen (EN ISO 11611)
• bei elektrostatischen Entladungen (EN 1149)
• gegen thermische Gefahren (IEC 61482)

Zusätzlich entsprechen Warnschutzhosen häufig der DIN-Norm EN 14404 und bieten durch eine Polsterung auch Schutz für das Knie. Sinnvoll ist diese Ergänzung vor allem bei Tätigkeiten, die kniend oder hockend ausgeführt werden.