Technisches Zeichnen

Technisches Zeichnen: Präzise Vorlagen für Architektur, Maschinenbau und Technik

Wann immer ein Bauteil für eine technische Konstruktion benötigt wird, muss zunächst eine technische Zeichnung angefertigt werden. Sie dient den Konstrukteuren als Grundlage für die Produktion des entsprechenden Objekts und informiert über dessen Art, Abmessungen, Funktion und Aussehen. Dabei muss das jeweilige Bauteil in der Regel aus verschiedenen Blickwinkeln und Schnittansichten präsentiert werden.

Technische Zeichnungen kommen in vielen verschiedenen Bereichen zum Einsatz:

• Architektur
• Bauwesen
• Maschinenbau
• Technik

Technische Zeichnungen nutzt die Menschheit schon, seit sie komplexere Objekte anfertigt. Die ersten technischen Zeichnungen wurden mit einem Stock in den Sand gezeichnet. Bald darauf kam das Reißbrett zum Einsatz, in dem Zeichnungen mit einem sogenannten Reißbley eingeschnitzt wurden. Später fertigte man Bleistiftzeichnungen an und übermalte diese mit unverwischbarer Tusche. Seitdem hat sich das Handwerkszeug der technischen Zeichner kaum verändert.

Was ist Technisches Zeichnen?

Als Technisches Zeichnen bezeichnet man das Anfertigen technischer Zeichnungen durch Konstrukteure, Bauzeichner, Architekten und technischer Zeichner. Am Anfang stehen skizzenhafte Zeichnungen, die die Funktion der gewünschten Objekte darstellen. Zu einem späteren Zeitpunkt des Konstruktionsprozesses werden norm- und regelgerechte technische Zeichnungen erstellt. Ein wichtiger Grundbestandteil dieser Zeichnungen ist die sogenannte Bemaßung, die Angabe von Abmessungen und Form der Objekte. Das Eintragen von Maßen macht die Bauteile reproduzierbar. Maßangaben erfolgen in der Regel in Millimeter.

Technische Zeichnungen verwenden verschiedene Linienarten, denen unterschiedliche Bedeutungen zukommen. Die Bezeichnung und Verwendung der Linien ist der Norm ISO 128 festgelegt. Eine breite Volllinie definiert demnach sichtbare Körperkanten und Umrisse, während schmale Volllinien als Maß- und Hilfslinien, für Schraffuren oder als Lichtkante zum Einsatz kommen. Strichlinien stellen verdeckte Umrisse und Körperkanten dar. Freihandlinien nutzt man unter anderem für Bruchkanten und um lange Bauteile verkürzt darzustellen.

Die Linienbreite wird dabei im Faktor 1.4 in Analogie zum Papierformat abgestuft. Beträgt die Ausgangslinienbreite auf einem Papier im A4-Format beispielsweise 0,5 mm, wird bei der Vergrößerung der Zeichnung auf A3 eine Linienbreite von 0,7 mm genutzt.

Was braucht man zum Technischen Zeichnen?

Grundlage für technische Zeichnungen bildet geeignetes Zeichenpapier im erforderlichen Format. Das Papier wird auf Zeichenbrettern fixiert, um ein Verrutschen zu verhindern. Bleistifte dienen zum Anfertigen erster Skizzen. Für die endgültige Zeichnung werden in der Regel Tuschestifte genutzt. Tuschefüller sind in unterschiedlichen Strichstärken erhältlich und mit einem dünnen Metallröhrchen ausgestattet. Dieses Röhrchen gewährleistet eine kontrollierte und gleichmäßige Abgabe der Tusche aufs Papier. Lineale, Dreikantmaßstäbe und Zeichenschablonen ermöglichen die saubere Ausführung und Bemaßung der technischen Zeichnungen. Professionelles technisches Zeichenwerkzeug verfügt über Markierungen mit Ziffern, Sonderzeichen und Buchstaben, die den Normvorschriften entsprechen.

Technische Zeichnungen entstehen heute nicht mehr nur per Hand. Viele Betriebe arbeiten heute mit spezieller CAD-Software für den Computer. CAD-Software ist häufig branchenspezifisch, um auf die verschiedenen Anforderungen in Architektur, Bauwesen und Maschinenbau einzugehen. Entsprechend kommen verschiedene Austauschformate zum Einsatz. Beispiele sind das Drawing Interchange Format (DFX), das WID-Format und STEP. Programme, mit denen sich architektonische Entwürfe und Bauzeichnungen am Computer anfertigen lassen, werden als Computer-aided architectural design (CAAD) Programme bezeichnet.