Kontaktkleber

Kontaktkleber – erst trocknen, dann zusammenkleben

Auch wenn er an der Luft zunächst ein wenig Zeit benötigt, schafft er dann in Sekundenschnelle eine untrennbare Verbindung zwischen zwei Werkstoffen. Kontaktkleber funktioniert nach dem Prinzip „Erst trocknen, dann zusammenkleben“ und ist als besonders starker Alleskleber vielseitig einsetzbar.

Wie funktioniert Kontaktkleber?

Die Funktionsweise des Kontaktklebers unterscheidet sich von der anderer Klebstoffe. Seine Klebekraft entwickelt dieser Spezialkleber im Gegensatz zu Sekundenkleber, Montagekleber und Heißklebesticks erst dann, wenn das enthaltende Lösungsmittel an der Luft „abgelüftet“ ist. Für die Anwendung bedeutet dies folgendes: Auf beiden (!) Klebeflächen muss der Kontaktkleber aufgetragen werden. Ist der Klebstoff darauf angetrocknet, presst man beide Materialien fest aufeinander. Mit beziehungsweise nach diesem ersten Kontakt tritt dann direkt eine feste Verbindung ein, die zwar flexibel bleibt, sich aber (fast) nicht mehr lösen lässt.

Hinweis: Kontaktkleber gibt es auch in der lösungsmittelfreien Variante. Diese für die Umwelt und Gesundheit besser verträglichen Klebstoffe sind in der Regel wasserbasiert. Zu beachten ist jedoch, dass die lösungsmittelfreien Kontaktkleber meist etwas mehr tropfen. Enthält der Klebstoff Lösungsmittel, ist das Produkt wasserfest.

Welche Materialien lassen sich mit dem Alleskleber verkleben?

Kontaktkleber kann zum großflächigen sowie auch punktuellen Verkleben von vielen, auch unterschiedlichen Materialien eingesetzt werden. Als besonders geeignet erweist er sich für elastische Materialien, wie Gummi, Schaumstoff, Folien, Textilien und Leder, da der Kleber selbst nach dem Aushärten flexibel bleibt. Mit diesem Spezialkleber lassen sich daher zum Beispiel Schuhsohlen wieder ankleben oder auch Gürtel reparieren.

Eine dauerhafte Verbindung schafft der Kontaktkleber aber auch bei festen Materialien, wie Holz, Kunststoff und Metall. Die starke und unmittelbare Klebekraft erweist sich vor allem an senkrechten Klebeflächen und bei Klebungen über Kopf als vorteilhaft.

Wie lange muss Kontaktkleber trocknen?

Für die Trocknung des Kontaktklebers vor dem Verkleben sollten Sie etwas Zeit einkalkulieren. Das Ablüften kann einige Minuten, teilweise aber auch deutlich länger bis zu zwei Stunden dauern. Orientieren Sie sich dabei immer an den Angaben des Herstellers. Wie lange der Kontaktkleber exakt zum Trocknen braucht, lässt sich pauschal nicht beantworten, da hier mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Einen Einfluss auf die Trocknungszeit haben dabei unter anderem das Material, die Dicke der Klebschicht sowie die Umgebungstemperatur. Je wärmer es sich, desto schneller härtet der Klebstoff aus. Um das Antrocknen zu beschleunigen, ist es bei Bedarf möglich, mit einem Haartrockner vorsichtig nachzuhelfen. Ausreichend trocken ist die Fläche, wenn man mit dem Finger weder daran kleben bleibt noch Fäden zieht.

Worauf ist bei der Anwendung des Kontaktklebers zu achten?

Wer mit Kontaktkleber arbeitet, sollte für ein „festes“ Ergebnis bei der Anwendung einiges beachten. Hier die wichtigsten Tipps zum Vorgehen:

• Die zu verklebenden Flächen müssen trocknen, sauber und fettfrei sein.
• Vor allem bei Klebern mit Lösungsmitteln ist für eine gute Belüftung zu sorgen. Diese kann auch das Antrocknen beschleunigen.
• Es lohnt sich, einen Blick auf die Temperaturbeständigkeit des Kontaktklebers zu werfen. Standardkleber halten in Bereichen zwischen -10 Grad und +60 Grad Celsius. Es gibt aber auch Spezialkleber, die selbst bei extremen Temperaturen haften.
• Drücken Sie den Klebstoff vorsichtig aus der Tube heraus und streichen ihn dann gleichmäßig in einer dünnen Schicht auf beide Flächen, zum Beispiel mit einem Pinsel oder einem Spachtel. Als Alternative zum Klebestift sind Sprühkleber erhältlich, für die kein Werkzeug benötigt wird.
• Beide Materialien werden nach der Trocknungszeit mit möglichst großem Druck aufeinandergepresst.
• Ein gewissenhaftes Zusammenkleben der Materialien in der passenden Position ist deshalb wichtig, da ein Nachjustieren in der Regel nicht mehr möglich ist – die beinahe unlösbare Verbindung besteht direkt beim ersten Kontakt.
• Wer mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, der kann auf ein Lösungsmittel (zum Beispiel Aceton) zurückgreifen, um die Materialien wieder voneinander zu trennen. Hierbei ist doch darauf zu achten, dass dieses das Material nicht beschädigt.
• Die Endhaftung des Kontaktklebers tritt erst nach circa 24 Stunden ein. Es ist empfehlenswert, die verklebte Fläche erst danach vollständig zu belasten.