Hängetaschen

Akte nicht gelocht und doch gut abgelegt

Hängemappen und Hängetaschen (die für das Hängeregister) ermöglichen den Zugriff auf Akten, ohne dass sie gelocht und abgeheftet sind. Damit wird viel Aufwand erspart. Das fängt bei den herausgeschnittenen und achtlos weggeworfenen Lochkreisen aus Papier an und hört bei den Heftstreifen an Klarsichthüllen noch lange nicht auf. Die Lochkreise wären vielleicht noch für Konfetti gut gewesen.
Es geht auch anders, wie die Hängetaschen beweisen. Weitgehend ähneln sich Mappe und Tasche, nur dass in der Tasche die Schriftstücke besser vor dem Herausfallen geschützt sind. Dazu dient beispielsweise der sogenannte Leinenfrosch. Wie viel Präzision auch in solchen Gebrauchsgegenständen wie Hängetaschen steckt bzw. stecken muss, zeigt zum Beispiel die Hängeschiene. Wird hier bei der Herstellung gespart, so gleiten die Hängetaschen nicht gut und das ständige Verhaken und Kratzen nervt den Benutzer. Ferner ist die Verarbeitung des Kartons von wesentlicher Bedeutung. Man will sich ja schließlich auf die Stabilität verlassen, auch wenn man die Akten vielleicht jahrelang nicht beobachtet. Dafür sorgt etwa solider Recycling-Kraftkarton (230 g/m²).
Der modebewusste Leser wird spätestens jetzt bemerkt haben, dass es sich bei Hängetaschen nicht um Umhängetaschen handelt. Eher könnte man von Einhakhängetaschen sprechen. Vom Prinzip her gibt es allerdings schon einige Ähnlichkeiten. Umhängetaschen sind möglicherweise aber mit einem Reißverschluss oder einem anderen Verschlussmechanismus ausgestattet. Und den topmodischen Ansprüchen eines Karl Lagerfeld werden die Hängetaschen wohl auch nicht gerecht. Aber im Sinne der hohen Funktionalität kann man der schlichten Optik durchaus einen gewissen Reiz abgewinnen.

Lose-Blatt-Sammlungen

Hängetaschen sind grundsätzlich für die Lose-Blatt-Ablage konzipiert. Unterschiede bei den Angeboten beziehen sich beispielsweise auf die Farbe des Kartons. Neben dem klassischen grauen Recycling-Karton (bzw. Recycling-Kraftkarton oder Recycling-Natronkarton) gibt es auch Hängetaschenangebote mit umfangreichen Farbpaletten. Das mag der Schönheit zuträglich sein oder einfach dem Sortieren und Ordnen dienen. Auch die Dimensionen des Papiergewichts differieren, allerdings sind die Abweichungen eher marginal. Üblich sind 230 bis 250 g/m², womit man sich im Rahmen von durchschnittlichem Fotopapier bewegt. Die großen Wahlmöglichkeiten betreffen bei den Hängetaschen aber die Paketpreise. Packungen zu 5, 10 oder 25 werden von den meisten Herstellern offeriert.
Weitere Kriterien für den Kauf sind:

• Format
• Farbe

Beim Format gibt es fast ausschließlich Hängetaschen in der Größe DIN A4. Allerdings kann es auch mal eine DIN A3 Ausführung geben.
Die Farbwahl ist flexibler und das ist auch sinnvoll. Mit Farben wie Chamois, Anthrazit oder Moosgrün können sich die Hängetaschen von den anderen Ordnerhilfen (Hängehefter, Hängerordner usw.) farblich absetzen. Das erleichtert die Orientierung.

Registratur und 19 Zoll

Das Grundprinzip, dem sich die Hängetasche verpflichtet, die Hängeregistratur, ist letztlich nichts anderes als das 19 Zoll Format bei Studio- und Bühnentechnik. In beiden Fällen wird zum Teil sehr unterschiedliches Format an einem klar definierten Punkt zusammengebracht. Bei der Hängeregistratur sind es die beiden Laufschienen, auf denen die Metallschienen von Hängetasche & Co. hin und her bewegt werden können. Beim 19 Zoll Rack werden unterschiedliche Geräte an ein Frontmaß angepasst. Selbst im Hi-Fi-Bereich ist dies bekannt. Einige Verstärker aus den 1970er Jahren zum Beispiel hatten eine 19 Zoll Front. Dazu gehörten auch vorgestanzte Schraublöcher. Die Verstärker konnten also an die 19 Zoll Träger angeschraubt werden und passten sich so größeren Einheiten (etwa 19 Zoll Bandmaschinen) und kleineren Produkten (beispielsweise kleine Phono-Vorverstärker mit 19 Zoll-Blende) an. Auch im Sortiment Bürotechnik stößt man gelegentlich auf dieses praktische Format.