WC-Bürsten

Sauberkeit bis unter den Rand

Die eigentliche WC-Bürste besteht aus einem ca. 30 bis 50 cm langen Stab, an dessen einem Ende ein Bürstenkopf angebracht ist. Üblicherweise gehören aber beim Kauf einer WC-Bürste heute schon mehr Elemente dazu. Da wäre etwa die kleine Nebenbürste zu erwähnen, die für die Reinigung des Toilettenrandes (daher auch als Randreiniger bezeichnet) von unten gedacht ist. Ferner gehört zum Set WC-Bürste auch eine Halterung mit Auffangbecken, zusammen Topf genannt, dazu. Diese Halterungen können einfach gestaltet (überwiegend aus Kunststoff) oder beispielsweise einer Ente nachempfunden sein. Dann handelt es sich meist um Porzellan oder Steingut. Bei einfachen Halterungen steht die Bürste im Auffangbecken, bei aufwändigeren Konstruktionen hängt die Bürste zum Trocknen. Der angesprochene Stab der WC-Bürste ist in vielen Fällen aus Plastik, gelegentlich ist ein Griff aus Holz angebracht. Die WC-Bürste wird auch Toilettenbürste, Klobürste oder (in Österreich) Klobesen genannt. Ihr Aufgabenbereich ist ausschließlich auf den Innenbereich einer Toilettenschüssel begrenzt. Dazu hatte seinerzeit schon Loriot mittels Cartoons hingewiesen. Die Einheit WC-Bürste und Topf sollte unbedingt sauber gehalten werden. Bei ersten Abnutzungserscheinungen und Verfärbungen der Bürstenhaare ist sie auszutauschen. Dies ist auch der Hauptgrund, warum der Markt so viele einzelne Toilettenbürsten auflistet. Was sonst, etwa bei Geräten aus dem Bereich Bürotechnik vielen Herstellern geradezu als Sakrileg erscheint, ist hier weitgehend gelungen: Kompatibilität. Fast generell passen die WC-Bürsten, die man einzeln kaufen kann, auch in WC-Bürsten-Halter. Alternativ gibt es auch WC-Bürsten, bei denen der Bürstenkopf ausgetauscht werden kann. Dies gilt allerdings nicht für die möglichen Nachfolger der klassischen WC-Bürste: die Schaber. Wie beim Teichschaber besteht da der Kopf aus Kunststoff oder Silikon. Der Vorteil soll darin liegen, dass die Schaber besser gereinigt werden können. Zudem wird hier bei einige Modellen auf den Lotuseffekt (sehr glatte, abperlende Oberfläche) zurückgegriffen und mit Silber als antibakteriellem Zusatzstoff gearbeitet. Allerdings muss man auch einwenden, dass die Hauptaufgabe der WC-Bürste nicht die ist, selbst sauber zu bleiben, sondern für die Reinigung der Toilette optimal zu sein. Wirklich durchsetzen konnten sich die Schaber noch nicht.

Gerade weil es sich hier um die Toilette handelt, sollten ähnliche Ansprüche an die Reinlichkeit gelten, wie im Bereich Küche & Catering. Dies gilt zumindest für den Firmenbereich.

Toilettenhäuschen nicht vergessen

Für den Open-Air-Bereich (Baustellen, Veranstaltungen usw.) werden gelegentlich mobile Toilettenhäuschen eingesetzt. Auch hier ist Sauberkeit sehr wichtig und die WC-Bürste sollte nicht fehlen, wenn eine Toilettenschüssel vorhanden ist. Zudem wäre manches Produkt der Rubrik Mülleimer sinnvoll. Dass man das stille Örtchen nicht nur als lästige Randerscheinung betrachten muss, zeigt das berühmte Toilettenhäuschen Eisenlohrstraße in Barmen, einem Stadtteil von Wuppertal. Das im Wald gelegene Häuschen dient seit rund 100 Jahren den Besuchern und steht unter Denkmalschutz.

Geschichte und Gegenwart

Gegen die Grundsätze der Chronologie könnte man erst einmal auf die noch sehr junge Bedeutung der WC-Bürste als satirisches Symbol verweisen. Sie wurde 2014 in Hamburg zum Zeichen des Widerstandes gegen von der Polizei betitelte Gefahrengebiete verwendet.

Der Vorläufer der WC-Bürste ist das Xylospongium, das bereits in der Antike bekannt war und der modernen Bürste seine erfolgreiche Form verlieh. Bei dem Begriff Xylospongium fällt selbst Unbedarften der Wortstamm "Spongos" (griechisch) auf, der auf einen Schwamm hindeutet. Der erste Wortstamm Xylon erinnert natürlich an das Holzinstrument Xylofon; hier wird damit der Holzstab bezeichnet.

Nachgewiesen ist die Mahnung, den WC-Reiniger zu verwenden, bereits für etwa die Zeit um 100 bis 120 n. Chr.