Tacker

Wie tackert man richtig?

Die Antwort auf die Frage wird wahrscheinlich viele Langzeit-Tacker-Nutzer überraschen. Denn tatsächlich wird sehr häufig falsch getackert. Da spielt wohl die liebe Gewohnheit auch eine große Rolle. Die Blätter werden zusammengestaucht, so dass sie alle auf der gleichen Höhe sind, der Tacker wird in der linken oberen Ecke angesetzt, zusammengedrückt und schon sind die Blätter miteinander verbunden. So weit so gut. Doch werden die Unterlagen nun in einen Ordner abgeheftet, tauchen gleich verschiedene Herausforderungen auf. Zum einen lassen sich die einzelnen Seiten nun nicht mehr innerhalb des Ordners umblättern. Das bedeutet, dass die getackerten Unterlagen zum Lesen erst wieder aus dem Ordner herausgeholt werden müssen. Und zum anderen ist durch die Tackerklammer die linke obere Seite sehr viel dicker, als die anderen drei Ecken. Stapeln sich nun mehrere Heftklammern übereinander, lässt sich der Ordner allein aufgrund der oberen linken Ecke nicht mehr richtig schließen, obwohl er sein komplettes Volumen noch nicht aufgebraucht hat.

Die Lösung ist so einfach wie genial – die Unterlagen werden einfach am linken Rand in der Mitte getackert. So lässt es sich ganz einfach auch innerhalb des Ordners blättern und die Unterlagen müssen nicht erst umständlich aus dem Ordner herausgeholt und im Anschluss wieder eingeheftet werden. Aber von vorn:

• sollte geprüft werden, ob die Unterlagen in der richtigen Reihenfolge und richtig herum liegen. Die Kanten sollten dabei bündig sein.
• Je nach Seitenzahl und Papierstärke sollte vor dem Tackern die richtige Auswahl der Heftung getroffen werden. Unterschieden wird zwischen der Bypass-Heftung, der offenen und geschlossenen Heftung, der klammerlosen Heftung, der Flachheftung der genagelten Heftung und der Parallelheftung.
• Zudem sollte sich auch die Klammerlänge an die Papiermenge anpassen. Welche Papiermenge von welchem Heftgerät bewältigt werden kann, findet sich i. d. R. in der Produktbeschreibung.
• Während des Tacker-Vorgangs sollte das Gerät auf einer rutschfesten, ebenen Fläche aufliegen.
• Soll die Klammer wieder gelöst werden, kann ein Enthefter Unterstützung leisten.

Welche Klammergröße ist die richtige?

Je nach dem, wieviel Papier zusammengetackert werden soll, empfehlen sich unterschiedliche Klammergrößen:

• Bis ca. 30 Blatt bieten sich die Stahlklammern 24/6, 26/6, 26/8 oder 23/6 an.
• Für bis zu 50 Blatt empfehlen sich die Stahlklammern 25/8.
• Bei ca. 70 Blatt sollten die Stahlklammern 23/10 zum Einsatz kommen.
• Werden bis zu 100 Blatt zusammengebracht, sollten die Stahlklammern 23/13 genutzt werden.

Heftklammern mit der Kennzahl 24/6 werden für die meisten Tacker als Standard eingesetzt. Sie sind nach DIN 7405 genormt.

Welche Unterschiede gibt es bei Tackern?

Im Büro werden hauptsächlich Heftgeräte für Papier eingesetzt. Doch es gibt auch Geräte, die festere Materialien, wie Karton, Holz oder Folien zusammenfügen können. So findet der Tacker nicht nur im Büro Gebrauch, sondern erfüllt auch viele Zwecke beim Basteln und Handwerken. Ein sogenannter Nagler (Handtacker) nutzt die Spannung einer Feder, die bei dem eingesetzten Druck einen Schlagstift auf eine einzelne Heftklammer schlägt. So wird das Auflagematerial an eine dickere Unterlage geheftet, ohne dass die Schenkel der Klammer umgebogen werden. Dieses System kommt dem Nageln gleich. Ein Schlaghammer hingegen wird wie ein Hammer eingesetzt. Hier werden die Klammern mit Schwung in die Fläche eingeschlagen. Elektrotacker und pneumatische (druckluftbetriebene) Tacker bringen eine größere Kraft als manuelle Geräte mit sich. Hier werden die Klammern oder Nägel mit großer Kraft in das Material geschossen. So lassen sich Dämmplatten, Profilbretter oder Bodendielen fixieren. Druckluftnagler werden hauptsächlich im holzverarbeitenden Handwerk, beim Hausbau und der Dachdeckerei eingesetzt.