Arbeitshandschuhe

Ratgeber Arbeitshandschuhe – wenn die Hände geschützt werden müssen

Bei der Arbeit sind unsere Hände das wertvollste Werkzeug, das wir besitzen. Umso wichtiger ist es, sie bei den verschiedensten Tätigkeiten ausreichend zu schützen. Das Tragen von speziellen Arbeitshandschuhen ist daher in vielen Bereichen ein absolutes Muss.

Was sind Arbeitshandschuhe, wofür brauche ich sie und in welchen Bereichen werden sie getragen? Dieser Ratgeber liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Arbeitshandschuhe. Um bei der großen Auswahl und für die verschiedenen Einsatzbereiche das passende Modell zu finden, haben wir zudem die relevanten Informationen zu Schutzklassen, Materialien, Passform und weiteren Ausführungsmerkmalen aufgeführt. Darüber hinaus gibt es praktische Tipps zum richtigen Tragen, zur Pflege und Entsorgung der Schutzhandschuhe.

Was sind Arbeitshandschuhe?

Mit seiner typischen Form, die der Hand nachempfunden ist und eine separate Öffnung für jeden Finger bietet, unterscheidet sich ein Arbeitshandschuh zunächst einmal nicht von einem „normalen“ Handschuh, wie wir ihn bei Kälte gerne draußen tragen. Bei genauerem Hinschauen gibt es jedoch deutliche Unterschiede: Arbeitshandschuhe sind (der Name legt es nahe) in puncto Material und Verarbeitung speziell für die Verwendung bei der Arbeit, sprich bei der Ausführung verschiedenster Tätigkeiten ausgelegt. Dabei ist weniger der wärmende und optische Aspekt entscheidend als vielmehr die schützende Wirkung.

Welche wichtigen Funktionen erfüllen Arbeitshandschuhe?

Arbeitshandschuhe findet man in den unterschiedlichsten Bereichen und in den verschiedensten Ausführungen. Sie alle vereint aber eins: Arbeitshandschuhe zu tragen ist wichtig, da sie für die Hände eine wichtige Schutzfunktion erfüllen und damit das Verletzungsrisiko deutlich minimieren. Der Schutz besteht dabei abhängig vom Handschuh vor verschiedenen Gefahren wie

• Chemikalien
• Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Keime)
• mechanischem Druck (zum Beispiel Schnitte)
• Strom und Strahlung
• extremen Temperaturen (Hitze oder Kälte)
• Dreck und Staub

Je nach Einsatzbereich können die Arbeitshandschuhe weitere Funktionen erfüllen. Das sind:

• ein sicheres und festes Zugreifen
• der Fremdschutz (vor der Übertragung von Krankheitserregern)
• die Einhaltung von Hygienestandards
• die Schonung von Materialien und Oberflächen (vor Fingerabdrücken)
• der subjektive Eindruck von Reinheit und Sauberkeit

Für welche Arbeiten gibt es die Schutzhandschuhe?

Schutzhandschuhe finden in vielen Arbeitsbereichen Verwendung. Das sind:

• im medizinischen Bereich (zum Beispiel Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen)
• im kosmetischen Bereich (zum Beispiel Friseure und Tätowierstudios)
• im biologischen Bereich (zum Beispiel Labore und Forschungsinstitute)
• in der Lebensmittelverarbeitung (zum Beispiel Schlachtereien, Bäckereien, Lebensmittelindustrie, Großküchen und Mensen)

• für elektronische Arbeiten (zum Beispiel Elektroniker und Kfz-Mechaniker)
• für mechanische Arbeiten (zum Beispiel Maschinen- und Anlagenbauer und Hand- und Heimwerker)
• für Schnittarbeiten (zum Beispiel Forst- und Waldarbeiter und Feuerwehrpersonal)
• für Schweiß- und Lötarbeiten (zum Beispiel Konstruktionsmechaniker und Schweißer)

• im Haushalt (zum Beispiel für die Reinigung von Küche, Bad und Boden)
• im Garten (zum Beispiel für Schnitt- und Pflanzarbeiten)
• für den Transport (zum Beispiel bei Umzügen oder Renovierungen)
• für Heimwerkarbeiten (zum Beispiel fürs Malen und Tapezieren)

• in der Gastronomie (zum Schutz von Besteck und Geschirr, für repräsentativen Eindruck)
• für Feinarbeiten (zum Beispiel Antiquitätenhändler, Juwelier, Goldschmied)

Welche Vorschriften gibt es zum Tragen von Arbeitshandschuhen?

Während es natürlich jedem freisteht, ob er bei der Gartenarbeit Handschuhe trägt, sieht es in vielen Berufen häufig anders aus. Sowohl im mechanischen Bereich als auch im medizinisch-biologischen Bereich sind Arbeitshandschuhe ein wichtiger und notwendiger Bestandteil der persönlichen Schutzbekleidung. Bedeutet: Wer eine bestimmte, risikobehaftete Arbeit ausführt, muss diese Handschuhe tragen.

Unternehmen sind dabei dazu verpflichtet, ihre Mitarbeitenden auf diese Schutzmaßnahme hinzuweisen. Und da der Arbeitgeber gemäß Arbeitsschutzgesetz in der Fürsorgepflicht steht, sind die Schutzhandhandschuhe von ihm zur Verfügung zu stellen und auch zu bezahlen. Führt der Arbeitnehmer eine Tätigkeit regelmäßig aus, dann hat er zudem ein Recht auf seine „eigenen“ Handschuhe, die er sich nicht mit anderen Mitarbeitenden teilen muss.

Welche Schutzklassen gibt es bei den Handschuhen für die Arbeit?

Abhängig vom Einsatzbereich sind unterschiedlich hohe Schutzwirkungen bei den Handschuhen gefragt. Während das Risiko für eine Verletzung bei Reinigungsarbeiten eher als gering eingestuft wird, ist es zum Beispiel auf Baustellen oder beim Sägen und Fräsen ungleich höher. Abhängig vom Verletzungsrisiko unterscheidet man im Rahmen der Arbeitssicherheit dabei drei Schutzklassen. Der Hersteller ist verpflichtet, die jeweilige (mögliche) Schutzklasse anzugeben:

• Kategorie 1: Die Schutzwirkung und daher entsprechend das Risiko, sich zu verletzen, sind gering. Geeignet sind diese Handschuhe der Schutzklasse 1 für Arbeiten in der Küche, bei der Gartenarbeit und für Reinigungsarbeiten. In diese Kategorie fallen unter anderem die Einmalhandschuhe für den Haushalt sowie einfache Baumwollhandschuhe.
• Kategorie 2: Für ein mittleres Verletzungsrisiko eignen sich diese Handschuhe, die vor allem bei mechanischen Arbeiten und zum Schutz vor Schnitten, Riss- und Schürfwunden sowie Verbrennungen zum Einsatz kommen.
Kategorie 3: Ist die Gefahr für eine größere (und irreversible) Verletzung hoch, dann sind diese Schutzhandschuhe gefragt. Getragen werden müssen sie zum Beispiel bei der Arbeit mit hochaggressiven Chemikalien, bei extremen Temperaturen, bei der Brandbekämpfung oder bei Hochspannung.

Unabhängig von der Schutzklasse gibt es einige Anforderungen, die für alle Arbeitsschutzhandschuhe gleichermaßen gelten. Festgelegt sind sie in der Norm EN 420. Hier einige ausgewählte Aspekte:

• Die Nähte und Kanten stellen keine Verletzungsgefahr dar.
• Das Material ist für den Träger gesundheitlich unbedenklich.
• Das An- und Ausziehen gestaltet sich komfortabel.
• Materialien mit Allergiepotenzial sind als solche auszuweisen.
• Die Schutzwirkung darf durch fachgerechte Reinigung nicht beeinträchtigt werden.

Darüber hinaus gelten für die verschiedenen Arbeitsbereiche diverse Richtlinien und Normen. Das sind die wichtigsten:

• DIN EN 388: Schutz gegen mechanische Risiken (mit Reißfestigkeit, Widerstandsfähigkeit bei Abrieb, Schnitt- und Durchstichfestigkeit)
• DIN EN 455: biologischer Schutz (im medizinisch-gesundheitlichen Bereich)
• DIN EN 501: Schutz gegen Kälte
• DIN EN 407: Schutz gegen thermische Risiken
• DIN EN 511: Schutz vor Wasser
• DIN EN 374: Schutz gegen gefährliche Chemikalien und Mikroorganismen
• DIN EN 12477: Schutz bei Schweißarbeiten

Aus welchen Materialien bestehen Arbeitshandschuhe?

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal bei den Arbeitshandschuhen ist das Material. Auf welches die Wahl fällt, entscheidet in der Regel weniger der persönliche Geschmack als vielmehr die jeweilige Verwendung und die individuelle Anforderung des Arbeitsbereichs. Grob wird zwischen folgenden Materialien unterschieden:

Das Naturmaterial ist vergleichsweise dick, robust und damit besonders widerstandsfähig und reißfest. Zum Einsatz kommen Lederhandschuhe vor allem bei mechanischen und handwerklichen Arbeiten, um sich beispielsweise vor Schnitt- und Schürfwunden zu schützen. Das feuchtigkeitsabweisende und atmungsaktive Material garantiert dabei einen angenehmen Tragekomfort, auch bei zeitintensiveren Arbeiten.

Lederhandschuhe sind im Vergleich zu anderen Materialien etwas teurer, stellen aber auch das langlebigste Produkt dar. Etwas günstiger sind die Handschuhe aus Kunstleder. Sowohl Echt- als auch Kunstlederhandschuhe haben häufig einen Anteil aus Polyester (zum Beispiel am Handrücken oder als Futter). In der Einwegvariante gibt es Lederhandschuhe nicht.

Bei Handschuhen aus Gummi handelt es sich häufig um Einmalprodukte. Es gibt aber auch jene für den mehrfachen Gebrauch (diese haben teilweise eine Baumwollbeflockung). Einmal-Gummihandschuhe zeichnen sich durch ihre enorme Dehnbarkeit, Elastizität und Reißfestigkeit aus. Das dünne Material schmiegt sich fast wie eine zweite Haut an die Hände und garantiert somit ein hohes Tastempfinden. Da das Material jedoch nicht atmungsaktiv ist, fangen die Hände darunter mit der Zeit an zu schwitzen.

Handschuhe aus Gummi finden vorwiegend für den Umgang mit flüssigen Stoffen und die Arbeit mit Chemikalien Verwendung. Sie sind daher die Arbeitshandschuhe der Wahl im medizinischen, biologischen und pflegerischen Bereich. Auch für die Lebensmittelverarbeitung und für Reinigungsarbeiten kommen Gummihandschuhe zum Einsatz.

Hergestellt werden die Gummihandschuhe aus einem der folgenden Materialien:

• Latex: Latex bietet eine hohe Schutzwirkung bei Säuren und Alkohol, kommt jedoch bei Ölen und Fetten an seine Grenzen. Das Material ist besonders reißfest und widerstandsfähig.
• Nitril: Nitril hat eine hohe Beständigkeit gegen nahezu alle Stoffe und findet daher sowohl im medizinisch-biologischen Bereich als auch in der Lebensmittelverarbeitung Verwendung. Gleichzeitig punktet Nitril mit einem vergleichsweise hohen Tragekomfort und einer guten Hautverträglichkeit.
• Vinyl / PVC: Vinyl trägt sich recht angenehm auf der Haut und bietet eine moderate Schutzwirkung bei Chemikalien und Lebensmitteln. Für den Kontakt mit Fetten ist dieser Kunststoff jedoch weniger geeignet. Auch die deutlich dickeren, mehrfach verwendbaren Gummihandschuhe bestehen häufig aus Vinyl beziehungsweise PVC.
• PE: Polyethylen ist das preisgünstigste Material, das aufgrund der fehlenden Elastizität den geringsten Tragekomfort bietet. Diese Handschuhe sitzen locker auf den Händen und eignen sich daher eher für kurzfristige Einsätze, bei denen kein großer Schutz benötigt wird.

Handschuhe aus Baumwolle fühlen sich sehr angenehm auf der Hand an, sie sind atmungsaktiv und absorbieren Schweiß. Dem hohen Tragekomfort gegenüber steht die eher geringe Schutzwirkung. So dringen Flüssigkeiten ungehindert durch das Naturmaterial. Auch vor mechanischen Verletzungen schützt Baumwolle nur bedingt.

Ideal sind diese Handschuhe jedoch, um sich vor Verschmutzungen zu schützen, zum Beispiel bei Malerarbeiten oder anderen handwerklichen Tätigkeiten. Gleichzeitig werden diese Handschuhe getragen, um andere Materialien und empfindliche Oberflächen vor Fingerabdrücken zu schützen. Darüber hinaus dienen Baumwoll-Handschuhe häufig als Basis zum Unterziehen von robusten Lederhandschuhen.

Baumwollhandschuhe gibt es zudem mit einer speziellen Gummibeschichtung, zum Beispiel mit Noppen oder Nitrilschaum: Diese Modelle bieten sich vor allem dann an, wenn festes Zugreifen, zum Beispiel bei Umzügen und Transporten, notwendig ist.

Die Eigenschaften und Vorteile der verschiedenen Materialien im Überblick

Welche weiteren Kriterien sind bei der Auswahl der Handschuhe relevant?

Gibt es unterschiedliche Größen und worauf sollte ich bei der Passform achten? Welche Rolle spielt die Farbe? Soll der Handschuh gefüttert sein, brauche ich Noppen für den richtigen Grip und wie sieht es mit der Mehrfachverwendung aus? Es gibt eine Vielzahl an Fragen, die relevant sind, um am Ende genau das passende Produkt zu finden. Die folgende Übersicht mit den wichtigsten Kriterien hilft dabei, Antworten zu finden:

• die Größe und Passform
• die Farbe
• die Einfach-/ Mehrfachverwendung
• die Menge
• die Besonderheiten

Um einen möglichst hohen Schutz sicherzustellen und gleichzeitig ein angenehmes Tragegefühl zu gewährleisten, ist es unbedingt wichtig, dass die Handschuhe gut und passend an den Händen sitzen. Zu kleine Handschuhe sorgen nicht nur für ein einengendes Gefühl, sondern können mit der Zeit sogar Schmerzen verursachen. Gleichzeitig schränken sie die Bewegungsfreiheit ein. Sind die Arbeitshandschuhe dagegen zu groß, besteht einerseits die Gefahr, dass sie einfach von der Hand rutschen. Dementsprechend verringert sich die Schutzwirkung. Andererseits leidet bei einem zu lockeren Sitz auch die Präzision bei der Arbeit.

Damit nichts kneift oder verrutscht, gibt es die Arbeitshandschuhe in verschiedenen Größen. Abhängig vom Hersteller werden diese entweder mit den internationalen Größen von XS über S, M und L bis hin zu XL und XXL angegeben. Bei den Stoff- und Lederhandschuhen finden Sie auch häufiger die Standardhandschuhgrößen von 6 bis 11.

Wer unsicher ist, welche Handschuhgröße die richtige ist, der misst seinen Handumfang: 20 cm entspricht dabei der Größe S beziehungsweise einer 7. Bei einem Umfang von 24 bis 26 cm ist L beziehungsweise 9 oder 9,5 die passende Größe.

Die Farbauswahl ist bei den Arbeitshandschuhen groß: Nicht immer entscheidet jedoch der persönliche Geschmack, welche Farbe der Handschuh für die Arbeit haben soll. Zwar gibt es keine vorgeschriebenen Richtlinien, wohl aber sind bestimmte Farben für verschiedene Einsatzbereiche geläufig. Hier einige Beispiele:

• weiße Handschuhe: Diese Farbe weist auf ein hohes Maß an Hygiene hin – schließlich ist bereits der kleinste Fleck darauf erkennbar. Weiße Handschuhe sind häufig aus Baumwolle und erfüllen auch repräsentative Zwecke. Auch im medizinisch-chemikalischen Bereich sind weiße Handschuhe weit verbreitet.
• grüne Handschuhe: In Operationssälen sind die Einmalhandschuhe standardmäßig grün. Die Farbe gilt als beruhigend und augenschonend.
• blaue Handschuhe: Im Lebensmittelbereich sind die blauen Handschuhe geläufig. Da Lebensmittel in aller Regel nicht blau sind, würden blaue Teile (von beschädigten Handschuhen) direkt ins Auge fallen, wenn sie versehentlich unter das Essen geraten.
• schwarze und graue Handschuhe: Bei Handwerksarbeiten wählt man vorzugsweise dunkle Montagehandschuhe. Bei ihnen fällt es nicht so schnell auf, wenn sie dreckig sind. Gleiches gilt für pflegerische Arbeiten, zum Beispiel beim Friseur oder im Tätowierstudio.
• gelbe Handschuhe: Diese Arbeitshandschuhe haben eine hohe Signalwirkung und sind daher bei „gefährlichen“ Arbeiten sinnvoll. Dementsprechend häufig findet man diese Farbe zum Beispiel bei Schnittschutzhandschuhen.

Bei den Lederhandschuhen stellt sich erst gar nicht die Frage, ob man sie mehrfach verwenden kann. Auch die Baumwollhandschuhe sind mit wenigen Ausnahmen ein Produkt, das nicht nur für den einmaligen Gebrauch gedacht ist. Dagegen haben Sie bei den Arbeitshandschuhen aus Gummi die Wahl, ob Einweg- oder Mehrwegprodukt. Während es sich bei den sterilen Handschuhen immer um Einmalprodukte handelt, die nach dem ersten Gebrauch direkt entsorgt werden müssen, sieht es bei den unsterilen Modellen anders aus. Für die mehrfache Verwendung eignen sich beispielsweise Reinigungshandschuhe und jene für die Gartenarbeit.

Handschuhe aus Leder und Baumwolle sind in der Regel Solisten, die als Einzelprodukt beziehungsweise natürlich als Paar erhältlich sind. Teilweise gibt es sie im Doppelpack, aber das ist eher die Ausnahme. Anders sieht es bei den Einmalhandschuhen aus Latex, Nitril und Vinyl aus. Diese befinden sich häufig in einer Box mit 50, teils auch 100 Exemplaren.

Abhängig vom Material und vom Arbeitseinsatz weisen einige Handschuhe besondere Ausstattungsmerkmale auf: Für ausreichenden Grip sind die Leder- und die Gummihandschuhe teils mit speziellen Noppen oder einer anderen rutschfesten Beschichtung ausgestattet. Wer die Arbeitshandschuhe für Outdoor-Tätigkeiten im Winter beziehungsweise bei Kälte nutzt, erhält diese auch in der gefütterten Variante.

Wie finde ich die passenden Arbeitshandschuhe?

Wer sich unsicher ist, welcher Handschuh für den jeweiligen Bedarf der richtige ist, sollte sich als Orientierungshilfe vor dem Kauf folgende Fragen stellen:

• das Risiko: Vor welchen Gefahren möchte ich mich schützen (Chemikalien, Keime, Schnitte, Hitze)?
• die Arbeit: Welche Art von Arbeit führe ich aus (grobe oder filigrane Arbeit)? Ist festes Zugreifen wichtig und/oder benötige ich ein möglichst gutes Tastvermögen?
• die eigenen Voraussetzungen: Wie empfindlich sind meine Hände? Neige ich zum Schwitzen, zu trockener Haut oder zu Allergien?
• die Umgebungsbedingungen: Welche (klimatischen) Voraussetzungen liegen an meinem Arbeitsplatz vor (feucht, kalt, trocken, staubig, dreckig)?

Worauf ist beim Tragen von Arbeitshandschuhen zu achten?

Die Ansicht, dass es mit dem An- und Ausziehen der Handschuhe getan ist, um sich und andere zu schützen, ist verbreitet – und falsch. Denn tatsächlich gibt es einige Aspekte, die bei der Arbeit und Handhabung der Handschuhe (abhängig vom Einsatzgebiet und Material) zu beachten sind. Dies sind einige wichtige Hinweise:

• Nutzen Sie immer nur die Arbeitshandschuhe, die für die jeweilige Tätigkeit empfohlen beziehungsweise gemäß der Richtlinien vorgeschrieben sind.
• Die Handschuhe sind unbeschädigt und von innen trocken und sauber. Im medizinisch-biologischen Bereich müssen die Handschuhe natürlich auch außen sauber, in der Regel sogar steril sein.
• Waschen Sie die Hände und trocknen diese gründlich ab, bevor Sie die Handschuhe anziehen.
• Sterile Handschuhe werden beim An- und Ausziehen ausschließlich an der Stulpenkante mit den Fingern der anderen Hand angefasst.
• Einmalhandschuhe sind – die Bezeichnung legt es nahe – nur für den einmaligen Gebrauch gedacht und sind nach dem ersten Tragen direkt zu entsorgen.
• Ziehen Sie die Handschuhe so aus, dass Ihre Hände dabei keinen Kontakt zu den anhaftenden Substanzen haben. Bei Einmalhandschuhen empfiehlt es sich, diese auf links auszuziehen.
• Nach dem Tragen sind die Hände erneut zu reinigen.

Wie lange darf man Arbeitshandschuhe tragen?

Die Tragezeit hängt natürlich in erster Linie von der Art der Arbeit ab – je länger diese dauert, desto länger ist ein Schutzhandschuh zu tragen. Für das permanente Tragen sind die Handschuhe jedoch nicht ausgelegt. Vor allem bei den Modellen aus Gummi oder jenen mit einem Gummianteil staut sich mit der Zeit durch das Schwitzen der Hände Feuchtigkeit und Wärme. Das fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern kann auch zu Hautreizungen, Rötungen und trockener sowie juckender Haut führen.

Dementsprechend sind regelmäßige Handschuhpausen (nach spätestens 20 bis 30 Minuten) unbedingt wichtig. Für diejenigen, die regelmäßig mit Schutzhandschuhen arbeiten, sind dünne Unterziehhandschuhe aus Baumwolle empfehlenswert, da diese den Schweiß aufsaugen. Grundsätzlich gilt: Ist ein Handschuh verschwitzt und nass, dann sollte er direkt gewechselt werden. Zum Trocknen darf das Innere gerne nach außen gestülpt werden.

Wie pflege ich meine Arbeitshandschuhe?

Während sich diese Frage bei den Einmalhandschuhen gar nicht stellt, benötigen die Mehrweg-Gummihandschuhe sowie jene aus Leder und Baumwolle schon eine gewisse Reinigung und Pflege. Manchmal reicht es bereits aus, diese mit einem feuchten Tuch und etwas Seife per Hand zu säubern. Bei stärkeren Verschmutzungen lassen sich einige Produkte auch in der Waschmaschine bei mittlerer Temperatur reinigen – besondere Vorsicht ist hier jedoch bei Leder geboten. Achten Sie vor jedem Waschgang auf die Pflegehinweise des Herstellers. Bei einer starken Verschmutzung ist es hilfreich, ein Stück grobes Leinen oder Segeltuch mit in die Maschine zu geben, da die Reibung zum Lösen des Schmutzes beiträgt. Für den Trockner geeignet sind die Arbeitshandschuhe in aller Regel aber nicht.

Wie entsorge ich die Schutzhandschuhe?

Mit dem Restmüll liegen Sie im Grunde bei allen getragenen und gebrauchten Arbeitshandschuhen zunächst einmal richtig, wenn es um die Entsorgung geht – ganz gleich, ob Einmal- oder Mehrweghandschuh, ganz gleich, ob Gummi, Leder oder Baumwolle. Vorsicht ist lediglich dann geboten, wenn sich gefährliche oder giftige Substanzen an den Handschuhen befinden – in dem Fall gehören die Schutzhandschuhe in den Sondermüll.