Katjes Fruchtgummis

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Schnell überzeugt

Bei den meisten Konkurrenten muss man eine längere Firmengeschichte beachten. Katjes konnte es eher etwas zügiger, wenn es darum ging, mit den Fruchtgummis und Lakritz den Markt zu erobern. Heute ist Katjes Fruchtgummis auf Platz drei im deutschen Zuckerwarengeschäft - direkt hinter Haribo und Storck. Und Katjes ist auf jeden Fall eine Nummer für sich, wenn es um den Geschmack von Fruchtgummis geht. Mit rund 450 Mitarbeitern erreicht man einen Umsatz von jährlich etwa 300 Mio. Euro. Die Katjes GmbH & Co. KG hat ihren Sitz in Emmerich am Rhein. Mit 30.000 Einwohnern ist Emmerich eine Hansestadt am unteren rechten Niederrhein im Nordwesten der Republik. Danach kontaktiert der Rhein bereits die Niederlande. Die Historie des Ortes reicht bis in das Jahr 700 zurück.

Die Geschichte des Unternehmens beginnt 1910 in den Niederlanden. Der Ort 's-Heerenberg sieht die Firmengründung durch Josef Langenberg. Allerdings geht es hier zunächst um chemische Produkte wie etwa Farbmittel. Der Stiefbruder Xaver Fassin stieß 1920 dazu und übernahm nach dem Tod des Firmengründers. Um im Winter zu produzieren wurde die Herstellung von Lakritz gewählt. Somit konnte die winterliche Pause genutzt werden. Verwendet wurde ein Zuckersirup nach einem Rezept, das Fassin 1910 in Catania aufgeschnappt hatte. Catania liegt auf Sizilien. Fassin stammte von den Fassini auf Sizilien ab. Die Produktion erweiterte sich in Folge um die Produkte Menthol-Perlen und Pfefferminz.

Ein entscheidender Sprung war die Übernahme der Formgießtechnik aus der Kunststoffindustrie. In den 1930er Jahren begann man Lakritz in Form einer Katze herzustellen. Wo man Skulpturen auf die Möbelsets in Form von Katzen, Hunden und Elefanten verteilt, kann man natürlich auch gern mal einer (Katjes-)Katze den Kopf abbeißen. Auf jeden Fall mauserten sich die Katjes Lakritz (Katjes = niederländisch für Kitten, kleine Katzen) zum Markterfolg. Daraus entstand der Name und das Firmenlogo.

Länderübergreifend

1950 teilte Xaver Fassin sein Unternehmen in zwei Bereiche auf. Im niederländischen s'Heerenberg blieben die gezogenen Produkte unter dem Namen Katja. Im benachbarten deutschen Emmerich siedelten die gegossenen Produkte als Katjes an.

Man setzte die Fortentwicklung voran. So war Katjes 1971 als erste auf die Idee gekommen, Fruchtgummi mit Magermilchjoghurtpulver zu produzieren. Heute stellen diese Katjes Fruchtgummis das umsatzstärkste Produkt im gesamten Angebot dar. 1988 hörte Katjes mit der Verwendung von künstlichen Farbstoffen auf. Man nutzte nun nur noch die Fruchtsäfte, das Fruchtmark oder färbende Pflanzenkonzentrate. Damit ist Katjes führend. Das ist natürlich auch eine schönere Vorstellung für die Schale. Katjes Fruchtgummis gehören zu den beliebtesten Bonbons.

Universell

Die Vielzahl an Produkten ist kaum zu überblicken. Den größten Zuwachs erlebten die Katjes Fruchtgummis durch die Werbeaktion mit Heidi Klum 2003. In der Folge investierte Katjes rund 27 Mio. Euro in die eigene Produktion. Damit konnte die Kapazität verdoppelt werden (siehe auch Auffangbeutel). Es war der Werbespot mit den Yoghurt Gums, bei dem Heidi Klum die Fruchtgummis von Katjes als Abstandshalter zwischen den Zehen verwendete. Damit konnte sie sich die Fußnägel lackieren.

Inzwischen ist vor allem das große Programm zuständig für den Erfolg. Dabei verwendet Katjes für die Fruchtgummis inzwischen nur noch natürliche Aromen statt naturidentischer Aromen. Ferner begeistert Katjes mit Fruchtgummis der Reihe ""Veggie"". Dabei geht es um vegetarische Fruchtgummis und Lakritz.

Katjes hat über die Jahre zunehmend die Produktion erweitert und Firmen wie etwa Gletschereis, Dr. Hillers oder Granini Fruchtbonbons aufgekauft. Ferner ist man etwa an Handelsmarken wie Sweetland-Produkte bei Aldi beteiligt.