Vogelhaus

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Freude für die Spatzen und die Menschen

Ein Vogelhaus oder Vogelhäuschen ist eine überdachte Futterstelle für Vögel. Vogelhäuschen sind traditionell in Gebrauch und fast ebenso lang in der Diskussion. Gegner der niedlichen Futterstellen argumentieren beispielsweise damit, dass zusätzliche Nahrungsmittel für Vögel die natürliche Auslese von kranken und schwachen Tieren behindern würde, dass aber die gesunden Vögel sowieso genügend Nahrung finden würden. Dem kann entgegnet werden, dass sich vor allem in Bebauungsgebieten die natürlichen Lebensräume manchmal jährlich stark verändern. Jeder Neu- und Umbau kann die Ressourcen dramatisch verändern. Der Eingriff in die Natur findet also schon statt. Ein Kompromiss ist denkbar, indem man das Vogelhaus nur mit Futter füllt, wenn der Winter streng ist, wenn also beispielsweise anhaltender Schnee verhindert, dass die Vögel ausreichend Nahrung finden.

Eine weitere Argumentation der Gegner der Vogelhäuschen behauptet, dass das Zufüttern Einfluss auf die Population der Vogelarten hätte, weil damit die Zugvögel benachteiligt würden. Wissenschaftlich konnten sich solche Auswirkungen von Vogelhäuschen auf das Brutverhalten im Sinne einer Nistplatzkonkurrenz nicht nachweisen. Nachgewiesen ist dagegen der pädagogische Erfolg. Ein Vogelhaus verführt dazu, den Vögeln zuzuschauen. Diese Form der Beobachtung, etwa aus dem Büro heraus, lässt eine Begegnung mit der Natur zu, ohne diese zu stören. Der pädagogische Nutzwert lässt sich leicht ablesen, wenn man sich klar macht, welche Künste in der Antiken Welt zu den Wissenschaften gehörten. Dazu war nicht nur Naturkunde und Mathematik notwendig. Auch die Schönheit sollte per Bildhauerei, Schriftstellerei und Musik erlernt werden. Schönheit lässt sich aber durch ein Vogelhaus sehr intensiv erfahren.

Die eingangs gewagte Behauptung, wonach ein Vogelhaus eine Futterstelle ist, muss natürlich korrigiert werden. Es gibt noch drei weitere Bedeutungen für das Wort Vogelhaus:

• Als Vogelhaus werden auch Nistkästen bezeichnet. Dabei handelt es sich um Brutkästen, die in der Regel im Frühjahr von Vögeln bezogen werden.
• Auch eine Voliere wird als Vogelhaus bezeichnet. Einen solchen Bau für Vögel kann man beispielsweise in Zoos sehen.
• Im speziellen beziehen sich Kunstinteressierte auf das Vogelhaus im Schlossgarten Mirabell. Es wurde um 1730 erbaut.

Ein Vogelhaus muss nicht immer nach Schwarzwald aussehen

Viele Vogelhäuschen wahren die Tradition eines Designs, das ein wenig an Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald erinnert. Nachdem aber nun Wetterstationen wie kleine Tablet-PCs aussehen können, sei es erlaubt, dass sich auch Vogelhäuschen in einem modernen Gewand präsentieren. Das Umbra Vogelhaus „Bird Café“ ist ebenso praktisch für die Tierwelt wie interessant für den beobachtenden Menschen. Das Schmankerl verschönert das Frühstück, warum also nicht vor dem Fenster der Büroküche installieren?

Grenzenlose Kreativität

Die simple Funktionalität eines Futterplatzes gibt dem Vogelhaus die Chance, sich in vielerlei Arten zu präsentieren. Im Grunde reicht schon eine ausgewiesene Stelle zum Futterauslegen. Noch simpler sind vielleicht noch Futterknödel, die man einfach an Bäume, Sträucher usw. hängt. Das Futterhaus ist also bautechnisch gesehen eher das Gegenteil eines Menschenhauses, denn das Vogelhaus soll offen sein. Das ideale Vogelhaus zur Fütterung ermöglicht es allerdings insbesondere den Vögeln an das Futter zu gelangen. Dazu sollte es für andere Tiere möglichst weniger gut erreichbar sein. Ein Vogelhaus auf einer dünnen Stange kann da schon Wunder wirken. Das Haus an sich verwehrt größeren Waldtieren den Zugang, da sie nicht an die im Vogelhaus ausgelegten Leckereien kommen. Für private Beobachtungen kann natürlich hier der Kalender eine Hilfe sein, in dem das Ausgeben von Futter und die Beobachtungen am Vogelhaus vermerkt werden. Was aufstrebenden Kollegen vielleicht als unnütz vorkommt, wirkt bei anderen entspannend.